SAARLANDARCHIV  WALTER BARBIAN

 
 

Torhüter der saarländischen Handball Nationalmannschaft war Walter Barbian nur nebenbei; Schüsse (fest-) halten, das gelang ihm in beiden Bereichen vortrefflich.


In seiner Jugendzeit mit selbstgebauten Lochkameras und Kontaktabzügen im Sonnenlicht geradezu die Frühzeit der Fotografie nachexerzierend, gelingt es ihm in den ersten Kriegstagen seine Leidenschaft zu verfolgen. Als Luft-aufklärer über der Nordsee fotografiert er britische Kriegs-schiffe; Nach einem Abschuss treibt er zwölf Stunden im eisigen Wasser, bevor man ihn auffischt – die Negative hat er gerettet.


Später dann wird es schwieriger: in Russland lichtet er die weiten Ebenen auf dem neuen Agfa Farbdiafilm ab. Eine Verletzung rettet ihn vor Stalingrad und er kommt … in die Sahara. Als der Besitz eines Fotoapparates mit Erschies-sung belegt wird, näht er den seinen in ein Kopfkissen ein und macht weiter.


Drei Mal in Kriegsgefangenschaft, dreimal ausgebrochen kehrt Walter Barbian 1945 in seine zu 70% in Trümmern liegende Heimatstadt Saarbrücken zurück und doku-mentiert die Zerstörungen und bald den beginnenden Wiederaufbau.


Walter Barbian hat die Saarländische Autonomie zu schätzen gelernt und sich den Europagedanken zu eigen gemacht. Eine tiefe Abneigung gegen die propagandis-tischen Exzesse trennen ihn von den deutsch-nationalen Parteien und noch kurz vor seinem Tod, am 13. Dezember 2005, beschimpfte er zuweilen deren damalige Agitatoren auf offener Strasse.

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